Ökologische Station Flusslandschaft Ilmenau, Luhe und Neetze

Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer (LRT 3150)

Krebsscherengewässer Drennhausen Krebsscherengewässer bei Drennhausen  (Ökologische Station Ilmenau)

Besonders im FFH-Gebiet 212 "Gewässersystem der Luhe und unteren Neetze" findet sich der Lebensraumtyp (LRT) 3150 "Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften". Die Nebenflüsse der Ilmenau (Alte Ilmenau, Alte Ilau und Neetze) sind hier, aufgrund des fehlenden Gefälles, als „Flussseen“ ausgeprägt und weisen fast vollständig eine Stillgewässer-Vegetation auf. Das FFH-Gebiet 212 liegt in der Bedeutung für diesen LRT auf Platz 14 der FFH-Gebiete in Niedersachsen. Das Gewässer- und Grabensystem in der Elbmarsch ist u.a. Lebensraum von seltenen Fischarten wie dem Steinbeißer, Bitterling und Schlammpeitzger.

Auch eine besondere Ausprägung dieser naturnahen oder natürlichen Stillgewässer mit Krebsschere findet sich in den FFH-Gebieten 212 und 71. Eine stark gefährdete Großlibellenart, die Grüne Mosaikjungfer, ist für ihre Fortpflanzung auf Krebsscheren angewiesen, da sie nur hier ihre Eier ablegt. Die Krebsschere ist nur in der Zeit vom Frühjahr bis in den Herbst an der Wasseroberfläche sichtbar. Danach sinkt sie zu Boden und überwintert dort, um dann im kommenden Frühjahr wieder an die Wasseroberfläche aufzusteigen. Mit ihr und durch sie geschützt überwintern die Eier bzw. Larven der Libelle auf dem Gewässergrund. Die Grüne Mosaikjungfer und die Krebsschere sind wegen ihrer Seltenheit mittlerweile besonders geschützt.

An der Ilmenau und der Luhe befinden sich außerdem Altarme, die nur noch zum Teil mit den Flüssen verbunden sind. Auch hier haben sich Stillgewässer in den Auen entwickelt, die einen idealen Lebensraum für die oben genannten Fischarten und darüber hinaus für Amphibien und Libellen darstellen.