Ökologische Station Flusslandschaft Ilmenau, Luhe und Neetze
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Fischotter-Monitoring

Untersuchung von Brücken auf Fischotter-Spuren

Im Winter 2023/24 waren VertreterInnen der Ökostation dem Fischotter auf der Spur und haben sich die Brücken im Betreuungsgebiet mal von unten angeschaut. Ein paar Spuren wurden dabei entdeckt. Neben Spuren vom Fischotter waren auch welche von Nutria, Waschbär und kleinen Nagetieren dabei.

Zum Hintergrund: Nicht immer schwimmen Fischotter bei ihren Wanderungen entlang der Flüsse und Bäche unter den Brücken durch. Stattdessen gehen sie auch Böschungen hoch und laufen über die Straße. Um Unfälle zu vermeiden, können sogenannte Bermen installiert werden - das sind Stege oder Laufwege, auf denen die Otter trockenen Fußes unter den Brücken hindurch kommen können. Sie wirken wie ein Magnet auf die Fischotter, vor allem wenn einzelne Steine oder Baumstubben als Markierungsstelle vorhanden sind. Sie dienen dem Fischotter als Informationsaustausch, wer in dem Gebiet noch so unterwegs ist und zur Reviermarkierung. Um einen Überblick zu bekommen, wo die Otter Unterstützung gebrauchen können, wurden bisher etwa 60 Brücken untersucht.

Fischotter-Bermen

Nach der Untersuchung der Brücken im Winter 2023/24 haben wir angefangen an einigen Brücken Bermen bauen zu lassen

Nachdem wir im Winter 2023/24 einige Brücken auf Hinweise und Spuren vom Fischotter untersucht haben, war es an der Zeit die Erkenntnisse umzusetzen. Im November 2024 haben wir am Hasenburger Mühlenbach sowie an dem Barnstedt-Melbecker Bach jeweils eine Berme bauen lassen. Der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen bekam den Zuschlag zur Ausschreibung für die Maßnahme und hat mit etwa 13 t Kies und Steinen die Bermen gebaut. Dabei wurde auf eine gute Zugänglichkeit von den angrenzenden Ufern sowie der Wasserseite unterhalb der Brücken geachtet.

Zusätzlich zu diesen beiden festen Bermen, wurde Ende November durch Mustela-Consult eine 16 m lange Schwimmberme an der Reihersee Brücke B209 installiert. Hier ist das Wasser mehr als 1,20 Meter tief, sodass Steinschüttungen und Kies nicht in Betracht gekommen sind. Sie würden zudem durch die Einengung des Flussbettes den Wasserabfluss behindern. Die Schwimmberme hat einen weiteren Vorteil: sie muss nicht direkt an der Brücke befestigt werden, sondern wird an den angrenzenden Ufern verankert. Sie besteht aus mehreren Holzelementen, die mit Schwimmern und Gewichten so austariert sind, dass sie gut im Wasser liegen und aneinandergekettet einen Laufsteg für den Fischotter und andere kleinere Säugetiere bieten. In der Mitte der Schwimmberme wurde ein Stein als Markierungstelle drappiert.